15.11.2016

ANAK Domba Bali - Zukunft für Kinder e.V. aus Hameln gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen

Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 4. November zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Angela Bendix, Silke Neimann-Drünkler und Sven Waschatz mit Moderator Michael Thürnau anlässlich der ARD-Themenwoche "Zukunft der Arbeit" über die Aktivitäten des Vereins "Anak Domba Bali - Zukunft für Kinder e.V." aus Hameln. Anak Domba heißt "Haus der Lämmer", also Kinder.
 
Von den meisten Leuten wird Bali als Insel-Paradies im Meer empfunden. So schön es dort ist, nicht allen Menschen geht es gut, vor allem im Norden - fern vom Tourismus, konstatiert Angela Bendix. Sie sieht mehr bei Urlaubsreisen, da sie als Rucksack-Touristin per Motorrad oder Auto auf Bali unterwegs ist. Sie beobachtete mehrfach, wie zwei Kinder von 5 und 6 Jahren am Morgen an der Straße abgeholt und am Nachmittag wieder zurück gebracht wurden: Sie waren vermietet worden. Ihre Recherche ergab, dass Kinder auch verkauft werden - und zwar nicht in Kinderarbeit, sondern meist in Missbrauch, sagt sie deutlich. Später traf sie ein indonesisches Pastoren-Ehepaar, das armen Kindern gern geholfen hätte, sich das aber nicht leisten konnte. Beide waren selbst als Waisen aufgewachsen und wollten anderen Kindern schon deshalb helfen. Pro Kind pro Monat werden etwa 70 Euro gebraucht. Dieses Geld aufzubringen, traute sich Angela Bendix zu - von Deutschland aus würde eine Überweisung allerdings 30 Euro kosten. Also musste sie sich etwas einfallen lassen und gründete schließlich den Verein.

Bei einer Fortbildungsveranstaltung stellte Angela Bendix ihren Verein vor. Silke Neimann-Drünkler war sofort interessiert. Sie arbeitet in einer Zahnarztpraxis - sie wollte unbedingt helfen und dazu auch die Praxis einbinden. Gelegentlich fällt bei der Erneuerung alter Kronen Gold an, das die Besitzer nicht mitnehmen wollen, sondern spenden. So wurde dafür ein passendes Projekt gesucht - und die Waisen auf Bali gewählt. Das indonesische Pastorenpaar leitet heute das Waisenhaus auf Bali. Dort leben deren eigene Kinder mit zwölf Waisen im ehemaligen Gemeindehaus als große Familie. Die Kinder - Halbwaisen oder Vollwaisen - können zur Schule gehen, es geht ihnen gut. Davon hat sich Silke Neimann-Drünkler bei einer Reise selbst überzeugt.

In den 70 Euro pro Kind und Monat sind Unterbringung und Verpflegung, Schulgeld und auch die Schuluniform enthalten, erklärt Sven Waschatz. Gut ausgebildet können die Kinder später wiederum ihr Erlerntes weitergeben und sich selbst um andere Kinder kümmern. Damit wird für weit mehr Kinder eine Zukunft geschaffen. Jetzt werden allerdings neue Räume für die Kinder gebraucht. Mit dem Geld des Vereins und einem Darlehen wurde zunächst ein Grundstück gekauft. Jetzt muss gebaut werden, erklärt die Vereinsvorsitzende Angela Bendix, und zwar besser als bisher. Im Moment gibt es zum Beispiel nur ein Plumpsklo und keine Dusche. Das soll bei dem Neubau geändert werden. Im neuen Waisenhaus soll es richtige sanitäre Anlagen geben. Bislang hat Angela Bendix nur gute Erfahrungen gemacht: Die Gemeinde, in der das Grundstück liegt, zeigt sich dem Bau des Waisenhauses gegenüber aufgeschlossen.

Jedes Vereinsmitglied bringt sich bei "Anak Domba Bali - Zukunft für Kinder e.V." mit den eigenen Fähigkeiten ein, erläutert Sven Waschatz. Er selbst findet es wichtig, jungen Menschen, die keine oder wenig Hoffnung haben, eine gute Zukunft zu ermöglichen, und engagiert sich gern für das Projekt. Der Jahresbeitrag im Verein beträgt nur 24 Euro, das kann fast jeder ermöglichen, betont Waschatz. Durch die ehrenamtliche Vereinsarbeit geht das Geld direkt zum Waisenhaus auf Bali.


Für Rückfragen und für die Veröffentlichung dieser Kontaktdaten setzen Sie sich bitte mit Angela Bendix | Tel.: 0 51 51-1 07 36 12 | oder per Mail: info@anak-domba-bali.de in Verbindung.
Den Mitschnitt von der Plattenkiste können Sie hier hören.